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Der Himmel im Oktober 2023

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Titelbild: greenflash.photo – mehr Infos am Ende des Beitrags!

Ganz langsam übernimmt die Nacht wieder das Kommando über die 24 Stunden unseres Tages. Die Tageslänge sinkt um fast zwei Stunden von 11 Stunden und 41 Minuten am 1.Oktober auf zehn Stunden am Monatsende.

Die Sonne im Schnelldurchlauf
Der Punkt, an dem die Sonne genau senkrecht über dem Boden steht („Subsolarpunkt“), wandert naturgemäß in 24 Stunden einmal um die Erde herum. Eine einfache Rechnung (Erdumfang dividiert durch 24 Stunden) ergibt eine durchaus beachtliche Geschwindigkeit dieses Punktes von rund 1664 km/h.
Ganz genau ist diese Rechnung nicht, da wegen der Schrägstellung der Erdachse der Punkt nach 24 Stunden etwas tiefer oder höher liegt, je nach Jahreszeit. Der Subsolarpunkt windet sich sozusagen spiralförmig um die Erde herum. Aber die Abweichung liegt in der Größenordnung von 50 km pro Tag – verglichen mit dem Erdumfang von rund 40.000 km wohl vernachlässigbar.

Die Planeten
Gerade geht sich noch Merkur aus, wenn man mit dem Fernglas kurz vor sechs Uhr morgens Richtung Osten
schaut. Bald darauf geht die Sonne auf.
Für die Venus braucht man kein Fernglas. Sie beginnt ihre Morgensternperiode recht eindrucksvoll. Frühaufsteher können am 10. um fünf Uhr früh ein Triumvirat aus Venus, Mond und Regulus tief im Osten beobachten. Jupiter ist unübersehbar fast die gesamte Nacht sichtbar. Beim Saturn tut man sich schon etwas schwerer. Er ist aber dennoch leicht zu finden.
Uranus und Neptun wären schön zu sehen, aber ohne Fernglas und ohne Software wie zB Stellarium geht hier
gar nichts.
Kinderplanetenweg Lichtenberg
Falls Sie alle Planeten bei Tag sehen wollen, und dabei noch etwas für Ihre Gesundheit tun: Nutzen Sie die schönen Spätherbsttage und gehen Sie den sehr informativen Lichtenberger Kinderplanetenweg! Er beginnt direkt beim Gemeindeamt.

Himmelsarchiv
Interesse an früheren Ausgaben dieser „himmlischen Seite“? Auf volksblatt.regl.net wurde ein Archiv eingerichtet, das alle Seiten seit September 2013 enthält.
Info zum Titelbild: Sie glauben, die Farbe des Mondes sei irgendwie weißgrau? Nicht ganz. In Wirklichkeit ist das Gestein dunkel, etwa wie unser Basalt. Nur die Sonne lässt es in hellem Grau erstrahlen. Aber ganz farblos ist er nicht. Eine starke Anhebung der Farben in einem digitalen Bild zeigt die leicht unterschiedlichen
Farben der verschiedenen Gesteinsarten. Und dann wäre da noch der Einfluss der irdischen Atmosphäre. Die rötliche Färbung des aufgehenden Vollmondes hat wohl schon jeder gesehen. Aber das ist bei Weitem nicht
alles: Marcella Pace aus Italien hat den Vollmond über zehn Jahre hinweg immer wieder aufgenommen und dabei eine große Vielfalt an Farben zutage gefördert. Ganz ohne digitale Tricks, versteht sich. Marcella hat nicht nur den Mond im Visier. Auf ihrer Website (greenflash.photo) hat sie viele andere spektaktuläre irdische
und himmlische Motive gesammelt. Werfen Sie einen Blick darauf, Sie werden staunen!

Alois Regl

Gebürtiger Innviertler, Studium Informatik in Linz, Assistent an der JKU Linz, Leiter IT bei der Stadt Linz, Studium BWL in Kanada, Studium Bio-Informatik in Linz, Lektor in BioInf in Linz und Málaga (Spanien). Interesse an Astronomie seit der Mittelschule, leider zu wenig Zeit dafür.

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