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Der Himmel im Dezember 2023

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Titelbild: In den Sommermonaten kann man nahe dem Milchstraßenzentrum, im Sternbild Schütze das Sternentstehungsgebiet des „Lagunen-Nebels“ mit einem Fernglas ganz gut sehen (Er ist rund fünfmal so groß wie der Vollmond). Jedoch kein Vergleich mit dem Detailreichtum dieser Aufnahme – sie wurde von Josepf Drudis aus Chile aufgenommen, mit einer rekordverdächtigen Belichtungszeit von über 89 Stunden (!).

Es ist wieder so weit. Der kürzeste Tag steht bevor. Und zwar am 22. mit nur acht Stunden und 20 Minuten Tageslicht. Aber schon zu Weihnachten ist es schon eine Minute mehr. Immerhin, es geht aufwärts.

Die Planeten
Venus zieht sich langsam vom Morgenhimmel zurück, ist aber noch immer deutlich zu sehen. Am 9. um etwa 06:30 morgens gibt es eine nette Begegnung mit der Sichel des abnehmenden Mondes. Jupiter ist weiterhin der Star des Abends, geht aber immer früher unter – zu Monatsbeginn um fünf Uhr früh, am Monatsende schon zwei Stunden früher.
Saturn ist ihm immer weiter voraus. Er steht abends schon im Süden und geht dann etwa um 22:00 unter.
Der Uranus wäre auch noch ein gutes Ziel für Fernglas- oder Teleskopbesitzer: Gegen 23:00 steht er im Süden. Verwechslungsgefahr mit den Sternen der Umgebung besteht wegen seiner grünlichen Farbe eher nicht.

Die Geminiden
Jeder kennt den Meteorstrom der Perseiden im August. Die Sternwarten sind an diesen Tagen voll ausgebucht. Vom 7. bis 17. Dezember zieht ein ähnlich reichhaltiger Meteorstrom über die Erde, aber außer ein paar Eingeweihten nimmt niemand Notiz davon. Schauen Sie am besten in der Zeit von 21:00 bis 06:00 mit freiem Auge in den Himmel. Man kann mit an die 100 Meteore pro Stunde rechnen, in guten Jahren auch an die 150. Das sind mindestens so viele wie bei den Perseiden.

Der Sternenhimmel
Endlich: Das Sternbild Orion ist wieder da. Um etwa 20:00 Uhr geht es im Osten auf und steht kurz nach Mitternacht hoch im Süden. Der verwaschene Fleck unterhalb der drei Gürtelsterne ist der Orion-Nebel – das einzige mit freiem Auge sichtbare Sternentstehungsgebiet.
Das Dezember-Rätsel
Mittlerweile kennt jeder ChatGPT, ein Textgenerator, basierend auf künstlicher Intelligenz und aufgebaut auf dem Erfahrungsschatz von Millionen Dokumenten aus dem Internet.

Den folgenden Text hat ChatGPT als Antwort auf die Frage „Wie lange braucht der Merkur für eine Umrundung der Erde?“ geliefert (aus dem Englischen):

„Merkur umkreist die Erde nicht. Merkur umkreist statt dessen die Sonne. Er ist der sonnennächste Planet und hat eine viel kürzere Umlaufzeit im Vergleich mit jener der Erde. Merkur benötigt rund 88 Erdentage für eine Umrundung der Sonne. Daher vollbringt Merkur in einem Erdenjahr rund 0,24 Umrundungen der Sonne.“

Unser Rätsel lautet ganz einfach: Hat sich ChatGPT geirrt, und wenn ja, wo?
Wie immer: Antworten bitte an alois.regl@regl.net. Alle Einsendungen, die bis 24.12., 22:00 einlangen, nehmen an der Verlosung eines „astronomisch schönen“ Preises teil.

Himmelsarchiv
Interesse an früheren Ausgaben dieser „himmlischen Seite“? Auf der Webseite volksblatt.regl.net wurde ein Archiv eingerichtet, das alle Astronomieseiten seit September 2013 enthält. Das Archiv bleibt bis Ende 2030 zugänglich.
Einige Milliarden Kilometer hat diese schwarze Kapsel (Osiris-Rex der NASA) schon hinter sich gebracht. Im Gepäck hat sie rund eine Schaufel voll Material vom Asteroiden Bennu.
Am 29. August ging an der Euopäischen Südsternwarte (ESO) in den chilenischen Anden die Sonne auf. Direkt in Blickrichtung war die 23 km entfernte Baustelle des nächsten riesigen Teleskops der ESO zu sehen, des „Extremely Large Telescopes (ELT)“. Wer genau schaut, sieht auch zwei Sonnenfleckengruppen – direkt oberhalb des Kuppelgerüsts und schräg links oberhalb davon. Bild: ESO size of planets. Link Timelapse video taken the day before

Alois Regl

Gebürtiger Innviertler, Studium Informatik in Linz, Assistent an der JKU Linz, Leiter IT bei der Stadt Linz, Studium BWL in Kanada, Studium Bio-Informatik in Linz, Lektor in BioInf in Linz und Málaga (Spanien). Interesse an Astronomie seit der Mittelschule, leider zu wenig Zeit dafür.

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