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Sichtbarkeit des Kometen C/2022 E3 ZTF im Feber 2023

Störendes Vollmondlicht bei der Kometenbeobachtung

Bis Dienstag 7. Feber 2023 gibt es keine Möglichkeit den Kometen ohne störendes (Vollmondlicht) zu beobachten.

Am Dienstag, 7. Feber geht der Mond um etwa 19 Uhr auf. Der Mond ist mit einer Beleuchtung von 96 % noch sehr hell. Es besteht daher leider nur die Möglichkeit den Kometen in der Dämmerung ohne störendes Mondlicht bis etwa 19 Uhr zu beobachten/fotografieren. Der Komet dürfte noch etwa 6m hell sein, eventuell noch schwach mit bloßem Auge zu sehen. Der Komet steht im Sternbild Fuhrmann hoch am Himmel senkrecht über uns, fast im Zenit.

Aufsuchkarte des Kometen C/2022 E3 ZTF von 8. bis 17. Feber im Wintersechseck

Am Mittwoch, 8. Feber geht der Mond um etwa 20 Uhr auf. Somit verbleibt uns nach dem Ende der astronomischen Dämmerung rund 1 Stunde um den Kometen ohne störendes Mondlicht am dunklen Himmel zu sehen/fotografieren, bzw. unter Einrechnung der Dämmerungszeiten ev. sogar fast 2 Stunden. Von Tag zu Tag entfernt sich der Komet nun mehr von der Erde und der Sonne und wird daher auch stetig schwächer. Vielleicht ist er unter sehr günstigen Bedingungen noch schwach freisichtig – im Feldstecher und Teleskop ist er auf jeden Fall noch zu sehen. Der Komet steht im Sternbild Fuhrmann und bewegt sich weiter „südwärts“ in Richtung Sternbild Stier und des etwa 9 Grad entfernt stehenden Planeten Mars.

Donnerstag, 9. Feber:
Mondaufgang 21 Uhr, rund 2 ½ Stunden kann ohne störendes Mondlicht beobachtet werden. Der Mond ist mit 85 % Beleuchtung immer noch hell. Der Komet wandert in dieser Nacht vom Sternbild Fuhrmann ins Sternbild Stier.

Freitag, 10. Feber:
Mondaufgang 22.30 Uhr. Der Komet steht nun etwas mehr als 3 Vollmonddurchmesser nördlich des Planeten Mars hoch am Himmel.

Samstag, 11. Feber:
Mondaufgang um 23.30 Uhr. Der Komet ist am Mars vorbeigezogen und befindet sich nun rund 3 Vollmonddurchmesser unterhalb des roten Planeten.

Sonntag, 12. Feber:
Mondaufgang bereits nach Mitternacht. Der Komet befindet sich nun in etwa in der Mitte zwischen dem Planeten Mars und dem Stern Aldebaran im Stier.

Detaillierte Aufsuchkarten findet man unter diesem Link:   http://www.sternhimmel.net/aktuelle-hinweise/archiv/komet-c2022-e3-ztf/

Foto: Markus Blauensteiner
Foto: Günter Kerschhuber

Im März 2022 wurde Komet C/2022 E3 ZTF entdeckt.
Sein Perihel (das ist der sonnennäheste Punkt seiner Bahn) erreicht er am 13. Jänner 2023 mit rund 166 Millionen km Abstand zur Sonne.
Der Erde ist er am 2. Feber 2023 mit rund 43 Millionen km am nächsten. (das ist etwa die 110fache Entfernung der Erde zum Mond)

Ab Mitte Jänner ist der Komet besser zu beobachten. Der Mond geht immer später auf und das Mondlicht stört von Nacht zu Nacht weniger.

Gleichzeitig wandert der Komet weiter nach Norden und geht daher immer früher auf, ab dem 20. Jänner wird der Komet zirkumpolar, das heißt er ist die ganze Nacht über zu sehen.

Die beste Beobachtungszeit ist Mitte bis Ende Jänner 2023.

Die Position des Kometen am nördlichen Sternenhimmel ist günstig für die Beobachtung.

Im Dezember befand er sich im Sternbild „Nördliche Krone“, nun wandert er weiter nach Norden und tritt um den 14. Jänner in die nördlichen Teile des Sternbildes „Bärenhüter“ ein.
Ab 21. Jänner durchwandert der Komet den „Drachen“, erreicht am 25. Jänner das Sternbild „Kleiner Wagen bzw. kleiner Bär“ und zieht dann zwischen Großem und Kleinem Wagen hindurch.

Somit steht er in dieser Zeit hoch über dem Horizont und ist die gesamte Nacht zu sehen.

Es gibt dann kein störendes Mondlicht und der Komet wird heller.

In dieser Zeit sollte er – wenn die Vorausberechnungen passen – zwischen +5 m und + 6m hell werden und somit die Grenze zur Freisichtigkeit erreichen.

Durch seine Erdnähe sollte er vom Durchmesser her relativ groß werden, aber doch nicht besonders hell.

Es bleibt spannend, wie sich der Kometenschweif entwickeln wird.

Erste Aufnahmen unserer Mitglieder zeigen einen Gas- und einen Staubschweif.

Hier eine Aufsuchkarte für den Kometen.
Durch die Nähe zum Großen Wagen sollte die Auffindung relativ gut gelingen.
Die Verwendung eines Feldstechers ist zu empfehlen.

Hoffen wir, dass die Vorhersagen richtig sind, denn Kometen sind immer für Überraschungen gut.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Ines Mach

    Danke, für die Erklärung. Kann man nächstes Wochenende (21.1./22.1.) zur Sternwarte kommen und mit eurer Hilfe/Teleskope schauen kommen?
    lg
    Ines Mach

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