Feuerkugeln sind „große Sternschnuppen“
Wenn kleine „Steinchen“ aus dem Weltall in die Erdatmosphäre eintreten, so sieht man eine Sternschnuppe.
Diese Teilchen sind sehr klein in etwa der Größe eines Stecknadelkopfes.
Wenn die Materie aus dem Weltall aber größer ist, so ist eine Feuerkugel zu sehen.
Bei manchen Feuerkugeln ist es möglich, dass eine Restmaterie den Flug durch die Erdatmosphäre übersteht, also nicht vollständig verglüht und als Meteorit die Erdoberfläche erreicht.
Alle paar Jahre gibt es einen besonders aufsehenerregenden Fundfall.
Die Beobachtung von Sternschnuppen und Feuerkugeln hat beim Astronomischen Arbeitskreis Salzkammergut eine lange Tradition. Die ersten regelmäßigen Beobachtungen fanden bereits 1980 statt.
Seit 1988 eine „traditionelle“ Meteoritenortungskamera auf dem Gahberg installiert wurde, war damit auch die regelmäßige Jagd nach Feuerkugeln eröffnet. Der Fall des Neuschwanstein-Meteoriten konnte damit 2002 damit auf Farbdiafilm dokumentiert werden.
Im Jahre 2011 begann Erwin Filimon mit „automatischen“ digitalen Systemen zu experimentieren.
Ziel war, ein einfaches, remote bedienbares, kostengünstiges Kamerasystem zu installieren um damit auf „digitale“ Feuerkugeljagd zu gehen.
Die Spiegelreflexkamera Canon 1000 D hat sich dabei als sehr robuste Kamera erwiesen, seit 2012 wurden damit mehrere einhunderttausend Aufnahmen gemacht und die Kameras funktionieren immer noch. Je nach Himmelsbeschaffenheit bzw. Mondphase wird die Belichtung bzw. die ASA Einstellung manuell angepasst. Am nächsten Tag werden die Aufnahmen übertragen und dann manuell ausgewertet.
Insgesamt gibt es auf der Sternwarte Gahberg 3 Kameras, die in verschiedene Himmelsrichtungen ausgerichtet den gesamten Himmel abdecken.
Die digitalen Spiegelreflexkameras sind in einem wetterfesten Gehäuse unter einem Acryldome installiert.
Eine Heizung für das Gehäuse ist unbedingt notwendig um ein Beschlagen zu vermeiden.
Die Steuerung der Kameras übernehmen jeweils gebrauchte PCs, die nur die Aufgabe der Kamerasteuerung erfüllen müssen.
Jährlich werden etwa 20 bis 30 Feuerkugeln aufgenommen.
Immer wieder gibt es besondere Erfolge wie die Aufnahme der „Stubenberg“ Feuerkugel am 6. März 2016
Sehr gut lassen sich aber auch Skyglow Erscheinungen dokumentieren, bzw. Zeitrafferfilme erstellen.
Hellere Polarlichterscheinung konnte damit ebenfalls schon aufgenommen werden und in den Sommermonaten gab es schon einige erfolgreiche Aufnahmen von nachtleuchtenden Wolken oder Gewitterblitzen.
Unser Vereinsmitglied Hermann Koberger fotografiert in Fornach und ist bei der „Feuerkugeljagd“ auch besonders erfolgreich die Ergebnisse gibt es auf seiner privaten Homepage: http://www.astromethyst.at/meteore.html
Auswahl der besonderen Fälle
aufgenommen von Erwin Filimon auf der Sternwarte Gahberg und von Hermann Koberger jun. in Fornach
Meteoritenfall in der Steiermark – der Meteorit wurde 2021 gefunden
aufgenommen von Erwin Filimon mit der All-Sky-DSLR
auf der Sternwarte Gahberg mit Fisheye Peleng 8 mm – Canon 1000 D – 1 min belichtet
Feuerkugel Galerie
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