Die Erde „überholt“ auf der „Innenbahn“ den Mars etwa alle 2 Jahre. Durch diese Marsnähe gibt es für ein paar Monate die Möglichkeit, den Mars gut zu sehen – so auch im Winter 2022/2023. Die Entfernung des „Roten Planeten“ kann zu Zeiten der Erdnähe zwischen 56 Millionen und 101 Millionen Kilometern schwanken.
Am 1. Dezember 2022 ist der geringste Abstand zwischen Erde und Mars mit rund 81,5 Millionen Kilometern Entfernung erreicht. Erst im Jahr 2035 wird der Mars mit 56,9 Millionen Kilometern der Erde wieder relativ nahe kommen. Damit erscheint 2022 der Planet im Teleskop 17,2 Bogensekunden „groß“ – (das entspricht einer Zwei-Euro Münze, die man aus einer Entfernung von 275 Metern betrachtet!) . Mit Teleskopen sind dann viele Details zu erkennen: die Polkappen, helle und dunkle Gebiete und manchmal sogar Staubstürme. Die sind jedoch unerwünscht, denn sie lassen die Oberflächeneinzelheiten verschwimmen.
Wie diese Grafik zeigt, werden die Marsoppositionen 2025, 2027 und 2029 nicht besser. Der scheinbare Durchmesser des Mars wird kleiner, da die Distanzen zur Erde größer werden und der Mars wird wieder südlicher und damit mehr in Horizontnähe stehen. Erst 2031 wird der Mars wieder in etwa gleich groß erscheinen wie heuer.
Der Mars steht im Dezember und Jänner im Sternbild Stier und damit im Wintersechseck.
Er leuchtet sehr hell und rötlich. An Helligkeit überstrahlt er sogar Sirius, den hellsten Fixstern.
Der Vollmond „schluckt“ den Mars
Am Donnerstag, 8. Dezember 2022 (Feiertag) „verschluckt“ der Mond den Mars. Gegen 6.05 Uhr früh verschwindet der Mars hinter dem Vollmond am linken oberen Mondrand und gegen 7.00 Uhr tritt er am rechten Mondrand wieder aus. Mit bloßem Auge ist das durch die Helligkeit des Vollmondes nur schwer zu erkennen, dazu ist mindestens ein Feldstecher nötig. In einem Teleskop ist dies sehr gut und eindrucksvoll zu sehen.